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Geschichte

 

Das Deutsche Reich ist nach dem 1. Weltkrieg zerstört, politisch instabil, wirtschaftlich und sozial ruiniert. Millionen Menschen sind in Not und hungern. Die Kriegsversehrten, die Opfer des Krieges, die Witwen, die Waisenkinder ohne soziale Hilfen. Eine bisher nicht gekannte Massenverelendung in Deutschland fordert die Selbsthilfe und die praktische Solidarität vieler freiwilliger Helferinnen und Helfer geradezu heraus. Der Gedanke liegt nahe, aus den verschiedenen Organisationen der Arbeiterbewegung eine sozialdemokratische Wohlfahrtsorganisation zu bilden.

 

Doch es ist nicht nur die aktuelle Not der Menschen, die zur Idee einer "Arbeiterwohlfahrt" führt. Das politische Ziel sollte sein, die unterdrückende Armenpflege des alten Kaiserregimes abzulösen und die Idee der Selbsthilfe und Solidarität in eine moderne Wohlfahrtspflege hinein zu tragen.

 

Die Sozialdemokratin Marie Juchacz, rief am 13. Dezember 1919 den "Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt" in der SPD ins Leben.

 

In den Notzeiten der 20-er Jahre entstand eine Vielzahl von Diensten und Einrichtungen der AWO: Nähstuben, Mittagstische, Werkstätten, Beratungsstellen. Viele Frauen und Männer wurden für einen sozialen Beruf ausgebildet.

 

Ziel der AWO war es, die Not zu lindern, ihr vorzubeugen, Wohlfahrtsleistungen zu verbessern und moderne sozialpädagogische Methoden anzuwenden.

 

Am 30. Januar 1933 kam Adolf Hitler an die Macht. Nur wenige Wochen später wurde die AWO von den Nationalsozialisten verboten und zwangsweise aufgelöst.

 

Mit dem Ende des Krieges 1945, dem Zusammenbruch und der Teilung Deutschlands, begann der Wiederaufbau im von den Siegermächten besetzten Deutschland. Unmittelbar nach Kriegsende auch der Neubeginn und Wiederaufbau der AWO. Sie wurde 1946 in Hannover als parteipolitisch und konfessionell unabhängige und selbständige Organisation wieder ins Leben gerufen.

 

Am 9. November 1989 fällt die Mauer in Berlin. Am 3. Oktober 1990 ist Deutschland wiedervereinigt. Durch West-/Ostpartnerschaften organisiert, beginnt auch die AWO in den fünf neuen Bundesländern mit einem dynamischen Aufbauprozeß. Ein Jahr nach dem Fall der Mauer schließen sich die Landes- und Bezirksverbände der AWO in ganz Deutschland auf einem Bundestreffen in Berlin am 10. November 1990 zusammen.

 

Die Arbeiterwohlfahrt in Deutschland heute

 

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist einer der großen gemeinnützigen Wohlfahrtsverbände in Deutschland. Sie ist zugleich

  • Mitgliederverband mit 450.000 persönlichen Mitgliedern

  • Sozialunternehmen mit fast 15.000 Einrichtungen und Diensten in denen 145.000 Beschäftigte tätig sind

  • Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege und Vertreter sozialpolitischer Interessen gegenüber den politischen Entscheidungsträgern in Deutschland

 

Die AWO in Deutschland ist föderal aufgebaut. Sie ist in allen Regionen des Landes präsent. Sie arbeitet in europäischen und internationalen Zusammenschlüssen aktiv mit.

 

Die AWO ist auf allen Feldern der sozialen Arbeit tätig. Große unternehmerische Schwerpunkte sind

  • Die Altenpflege mit ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen

  • Die Kinder- und Jugendhilfe mit Kindergärten und Beratungsangeboten

  • Die Behindertenhilfe mit Werkstätten und Wohnstätten